Mein Vater hatte mir schon Geschichten vom US-Bier erzählt und die Vermutung lag nahe, dass auch in Kanada das Bier nicht besser sein würde. Doch weit gefehlt. Sobald man sich Abseits der Pfade von Budweiser und Coors Light aufhält, kann man durchaus bei der ein oder anderen Microbrewery ein Schmankerl finden. Man sollte allerdings auch nicht das günstigste Bier im Beer Store oder LCBO wählen. Mit Old Wilwaukees schafft man es vielleicht betrunken zu werden, aber die Geschmacksknospen auf der Zunge sind immer noch vorhanden und die lassen sich ungern, auch bei hohem Bierkonsum beleidigen. Wobei ich Beispielsweise das PBR, Schande auf mein Haupt, nicht so schlecht fand, wie alle anderen.
Naja wie dem auch sei, habe ich nach einiger Zeit mein Lieblingsbier gefunden. In einer grünen Dose (2,80 C$ für 0,5 Liter), grünen Flasche oder direkt aus dem Zapfhahn konnte ich endlich wieder ein kühles Pils geniessen.
Auf einer Brauereiführung haben Felix und ich dann erfahren, wie es zu dem Namen Steam Whistle kam. Hier ein kurzer Auszug von der Homepage.
The Steam Whistle story begins in the spring of 1998 when three friends were on a canoe trip in the Ontario heartland. Greg Taylor, Cam Heaps and Greg Cromwell had all been colleagues at one of Canada’s premier microbreweries producing quality beer in the late 1980’s and 90’s – before it was bought out by a national brewer and closed down. As they sat around the campfire, the self-named „Three Fired Guys“ dreamed of running their own brewery one day.
They wanted to make a Pilsner that would compete with the best in the world. They wrote a plan and quickly attracted investors with their vision and passion.
Die Frau von einem der Gründer riet Ihnen dann den Namen von Three Fired Guys zu ändern, und so entschieden Sie sich das Bier Steam Whistle zu nennen, da es die Menschen an das Läuten/Tuten zum Feierabend erinnert. Nichts desto trotz ist auf jeder Flasche und Dose ,mit den Initialen 3FG ein Hinweis auf den ursprünglichen Namen zu finden.
Frei nach Ihrem Motto “Do one thing really, really well” wird hier auch nur Pilsener gebraut und das unter den hohen Ansprüchen des deutschen Reinheitsgebotes von wann (1516)? Bei dieser Fragestellung konnten wir natürlich mit unserem Background ordentlich auftrumpfen, bei den Zutaten Hopfen (hops), Malz (malt), Hefe (yeast), Wasser (water) mussten wir aber leider auf Grund mangelnder Englischkenntnisse passen.
Aber auch andere Sorten trafen den Geschmack. Da Steam Whistle leider nur in Toronto verbreitet ist, ich aber sowohl ganz im Osten als auch im Westen war, gehörte die Suche nach einem exzellenten Schluck zum guten Ton. So bin ich im Laufe des Jahres auf einige edle Tropfen gestossen.
Rickards Red (Irish-Style Ale, Quebec), Melon Head (New Brunswick), Ginja Ninja (Spiced beer, Vancouver Island), Black Horse (Newfoundland), Alexander Keith (IPA, Nova Scotia), Schooner (Lager, Nova Scotia) um nur einige zu nennen. Auch haben mir die IPA´s (Indian Pale Ale) sehr gut geschmeckt, allerdings sollten alle die Finger davon lassen, die nicht auf bitteres Bier stehen. Böse Zungen behaupten es wäre bitter und sonst geschmacklos. Dieser Meinung kann ich mich allerdings nicht anschliessen. Auch kann man hier viele Sachen ausprobieren, die in der deutschen Bierkultur, völlig zurecht 😉 verboten sind, wie beispielsweise ein Himbeerweizen. Ich kratze mir heute noch diesen Geschmack von der Zunge.