Auf den Spuren der Wikinger – L´Ans aux Meadows

L´Ans aux Meadows, Neufundland, Kanada: Jaja, wie lernt man es so schön in der Schule, Christoph(er) Kolumbus hat Amerika entdeckt. Ganz Amerika – ja ganz Amerika. Dabei konnten sich meine Lehrer nicht mal einigen, ob der gute Mann mit „er“ oder ohne geschrieben wird. Dass der werte Herr diese Leistung aber gar nicht für sich beanspruchen darf, war in diesem Fall scheinbar unerheblich.
Bereits um das Jahr 1000 n. Chr. entdeckte nämlich Leif der Glückliche Eriksson Nordamerika und landete in Vinland, was häufig mit Neufundland gleichgesetzt wird. 130708 01 NefoundlandEine nicht ganz so anstrengende Reise hatte ich um an die gleiche Stelle zu gelangen. Ein wenig im Flieger sitzen, ein bisschen Auto und/oder Bus fahren, das ein oder andere Festival, wieder ab ins Auto, auf die Fähre und dann war ich endlich da. Auf dem Weg habe ich noch zwei Gestalten aufgetrieben, Tomer und Erika. Meine Mitfahrgelegenheit hat mich 300 Meter vor den beiden raus gelassen mit den Worten „Alleine nimmt dich eher jemand mit“. Da ich aber Gesellschaft mag, die beiden nicht wie Mörder aussahen und ich Lust zu quatschen hatte, habe ich kurzerhand die paar Meter überbrückt und mich Ihnen angeschlossen. Nach den üblichen Fragen „Wo kommst du her, wo gehst du hin und warum zahlst du soviel Geld für die Ärzte“, beschlossen wir, zusammen in den weiten Norden hoch gefahren zu werden. Auf einer Strasse die erst in den 90ern asphaltiert wurde, ging es abhängig von der Freundlichkeit der Newfies weiter. Sprachbarrieren wurden überwunden, Schnaken erschlagen, Daumen in den Wind gestreckt, und ehe wir uns versahen, waren wir auch schon in St. Anthony. Nach einer kurzen Übernachtung an einem See mit dem vertrauenserweckenden Namen Big Devils Pond, ging es am nächsten Tag Richtung L´Ans aux Meadows. Auf dem Weg dorthin trafen wir das amerikanische Pärchen vom Daredevil Trail, die uns von einem Eisberg in der Bucht erzählten. Netterweise liessen sie sich breitschlagen uns dorthin zu kutschieren, obwohl sie ihn bereits gesehen hatten. Dies lag wohl an unserer äusserst sympatischen Art, gepaart mit hoffnungsvollen Augen voller Liebe und Zuneigung.130715 06
Da auch sie zur alten Wikingersiedlung fahren wollten, nahmen sie uns danach einfach mit. Aus historischer Sicht überragend, bietet dieses Unesco Weltkulturerbe Beschäftigung für einen halben Tag. Man kann sich Filme anschauen, top für die Belegschaft, da sie nicht immer die gleichen Fragen beantworten müssen und auch Führungen werden angeboten. Draussen ist vielleicht nicht sonderlich viel zu sehen, einige Erhöhungen im Gras, aber auch eine Nachbildung der Wikingersiedlung. Dort darf man Schwerter, Kleider und was sonst noch so zu finden ist auch in die Hand nehmen. Hiervon mussten mich die verkleideten Darsteller nicht lange überzeugen. 130715 32Das Ungewöhnlichste fand ich allerdings auf dem Parkplatz. Dort war tatsächlich ein Schild zu sehen, welches einem das Zelten an diesem Ort untersagte – verrückte Welt. Glück für uns, die Schicht war zu Ende und eine Mitarbeiterin besass die kanadaeigene Freundlichkeit uns bis zu Kreuzung Richtung St. Anthony mitzunehmen. Dort schlugen wir zu später Stunde unsere Zelte auf, beschwert mit einigen Steinen, da ich meinem Zelt bei diesem Wind nicht traute. Den Beutel mit Essen schmissen wir in den Wald in der Hoffnung die Bären nicht in unsere Richtung zu locken und dann krochen wir in unsere Höhlen.
FunFact: Sommer 2014 eine Couchsurferin von mir arbeitet dort.

Eric der Wikinger

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